Waschmaschine und Vollbremsung

Hallöchen!

 

Was für eine Zeit!

Das schreibe ich eigentlich sehr oft, wobei ich jetzt schon eine ganze Weile nichts mehr geschrieben habe, aber eben genau wegen dieser Zeit.

Mich hat es vor 2 Monaten ordentlich umgeworfen. Ja, mich, die scheinbar "so staaaarke" Frau mit den Eseln. Ich hatte einen körperlichen und psychischen Breakdown, der mich sogar dazu brachte, zum Arzt zu gehen. Zwar eine Woche später, aber ich ging. Diagnose: Erschöpfungsdepression. Aha!
Als mir jemand sagte, was angeblich mit mir los war, begann es mir gleich besser zu gehen. Doch die Tage davor, schlug ich, trotz fast täglichen 7 Stunden zusätzlichen Schlaf (am Tag! ), wild um mich.

Alles muss sich ändern,sofort !

Coaching - weg!

Ponys - weg!

Alles was mich belastet - weg!

Alles hinwerfen und das Leben leben, wie es die anderen auch tun. Ganz normal werden. Scheint ja angenehmer zu sein.

Naja, nachdem es mir aber von Tag zu Tag langsam besser ging und ich mir auch Hilfe suchte, änderte sich all das wieder. Sogar meine Therapeutin meinte, dass das was ich tue, genau das ist, wofür ich hier bin.

Ja, OK, hast ja recht!

 

Aber was war es dann, das mich so dermaßen auf den Boden geworfen hatte?

Gab ich zu viel Gas?

War es die Sicherheit, die mir fehlte, die als selbständig Arbeitende immer fehlt?

War es jemand aus dem Umfeld, dessen negative Energie ich wie ein Schwamm aufsog?

Oder war es einfach nur, dass ich mich selbst und meine Bedürnisse bei allem was ich tat, vergaß?

 

Es war alles zusammen und noch viel mehr.

 

Diese Vollbremsung war so hart und unangenehm, so tränenreich und unfaßbar klärend. Ich wurde dazu gezwungen, stehenzubleiben, mit mir ehrlich zu sein, hinzublicken, hinzufühlen. Alte Geschichten, die ich so genialst in die hinteste Ecke meines Bewusstseins geschoben hatte und mir einredete, ich hätte damit kein Problem mehr, die kamen heraus und ließen mich nicht mehr los, bis ich ehrlich fühlte.

Die Wahrheit wollte einfach nicht mehr unterdrückt werden und das lässt sie bis heute nicht mehr zu.

 

Es gab zB endlich ein klärendes Gespräch mit meinem Vater, wovon ich schon vor Jahren wusste, dass es anstand und ich es vor mir herschob. Wir konnten so viele Missverständnisse klären und uns unsere Sichtweisen erklären. Das tat so gut.

 

Ich erinnerte mich wieder daran, dass ich, wie viele andere auch, etwas anders ticke und meine extrem feine Wahrnehmung auch meine Art zu leben steuert. Ich hatte vergessen, auf mich zu achten und die Warnhinweise meines Körpers ernst zu nehmen.

 

Ja, mir wird schnell etwas zu viel.

Ja, ich spüre die Energien anderer Menschen und ja, ich höre manchmal, was sie denken.

Ja, ich kann sinnfreie Gespräche nicht ertragen und ja, zuviele Menschen halte ich nicht aus.

Ja, ich brauche viel Ruhe und auch das Alleinsein.

Ja, ich brauche die Natur und meine Tiere, denn die sind schon immer ein fixer Teil meines Lebens gewesen und das wird sich niemals ändern.

Ja. ich weiß vieles im Vorhinein bzw. spüre ich es.

Ja, ich darf jetzt langsamer tun, noch mehr meinem Herz vertrauen, meine Hochsensibilität viel mehr respektieren und all mein Wissen und meine Erfahrung anderen zu Gute kommen lassen.

 

All das und noch viel mehr wurde mir klar nach dieser Vollbremsung, die ich so eigentlich nicht mehr erleben möchte.

 

Es geht mir von Tag zu Tag besser, doch muss ich sehr auf mich achten, denn was die Waschmaschine betrifft, bin ich gerade im Schonwaschgang, merke aber, dass das Schleuderprogramm gerade wieder beginnt.

Es klopft etwas an, nein, es steht schon in der Tür, was so toll, genial und wundervoll ist, dass ich es mit Worten nicht beschreiben kann.

Es ist aber auch groß, scheinbar unmöglich und mir Angst machend und doch werden mir bereits kleine Minischrittchen vorgeschlagen, die es möglich machen könnten / werden. Minischrittchen, die mein Zweifler genau unter die Lupe nimmt, was meinem Herz ziemlich egal ist.

Zu gut fühlt es sich an und so sehr möchte es erschaffen werden, für uns und dich und euch.

 

Erzählen kann ich leider noch nicht davon. Dazu hat dieses Pflänzchen nicht einmal seinen Weg durch die Erde geschafft. Und jeder weiß, wie schnell die Glaubenssätze und Paradigmen anderer, wie Bulldozer über so ein Pflänzchen fahren und den mühsam vorbereiteten und langsam fruchtbar werdenden Boden zerstören können.

 

Das Schöne daran ist, dass ich nicht allein mit und in meiner Waschmaschine bin. Egal in welchen Kanälen ich ein bisschen hineinlese oder -höre, es geht gerade so vielen Menschen so. Auch in meinem Freundeskreis wirbelt es den einen oder anderen herum und tiefliegende Themen kommen hoch. Waschmaschinen an allen Ecken und Enden.

 

So viele von uns werden geschleudert, manche leider auch ausgebremst.

So viele spüren, dass sie ihr Leben so nicht mehr weiterleben wollen und endlich auf ihr Herz hören dürfen.

So viele nehmen all ihren Mut zusammen und springen.

 

Es geht jetzt so sehr um Hingabe und Vertrauen.

Es geht nicht mehr um's Planen.

Es geht um intuitiv handeln, den Zeichen zu vertrauen und sie von den alten Programmen in uns unterscheiden zu lernen.

Es geht darum, sich selbst zu beobachten und immer wieder für sich selbst zu klären: Tut mir das gut oder nicht!

 

Und wenn dann jemand im außen oder im innen ruft: "Diese Frage stellt sich nicht, denn du musst!", genau dann braucht es noch viel mehr den Mut, das zu ignoerieren, auf die Stimme seines Herzens zu hören, total zu vertrauen und ihr zu folgen.

Tun wir es nicht, kommt die Vollbremsung und das Leben gibt uns wieder eine weitere Chance, zu korrigieren!

 

Deshalb, lieber alle gemeinsam im Schleudergang, denn dort können wir uns aneinander festhalten und uns Halt geben.

 

Alles Liebe und bis ganz bald

 

Petra

 

PS: Falls es dir auch gerade so oder so ähnlich geht, würde mich freuen, von dir zu lesen. ;)